Schiedsrichter

Schiedsrichter – Ohne diese wichtigen Akteure auf dem Feld kann kein Match starten und oft haben sie es nicht einfach auf dem Court. Denn die Entscheidungen eines Schiedsrichters werden oft angezweifelt, gerade wenn es der bestraften Mannschaft gar nicht passt. Zusätzlich werden sie von Spielern, Trainer und Zuschauern bei Fehlentscheidungen oft in Diskussionen verstrickt und sind Zurufen ausgesetzt. Trotzdem müssen sie auf dem Feld einen kühlen Kopf bewahren und das Spiel kontrollieren, dass alle Regeln des Basketballs eingehalten werden. Das oberste Gebot ist dabei immer unparteiisch zu handeln, egal ob sie gerade vor ihrem eigenen Verein stehen oder für einen Verein pfeifen, mit dem sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. 

Auch wenn es nach einem sehr anstrengenden und nervenaufreibenden Aufgabe klingt, führen viele Schiedsrichter gerne ihre Aufgabe aus. Und wir alle sind ihnen dafür sehr dankbar. Denn ohne sie könnten wir den Ligabetrieb nicht aufrechterhalten. Was alles hinter dem Amt eines Schiedsrichters steckt, haben wir euch nachfolgend aufgeschlüsselt. Denn wir möchten den Leserinnen und Lesern gerne zeigen, dass die Damen und Herren nicht einfach nur auf dem Feld stehen, um ausgepfiffen zu werden. Sondern, dass dort Menschen stehen, die genauso eine Leidenschaft für den Sport haben wie die Spieler und die Trainer.

Vor Spielbeginn:

Die Arbeit startet für einen Ref (engl. für Referee) meist vor der Anreise zum Spiel. Die Einteilung auf die jeweiligen Termine erfolgt inseriert, das bedeutet, man kann sich frei auf Spiele eintragen, aber andererseits kann es in atypischen Fällen dazu kommen, dass man auf Spiele eingeteilt wird. Dort können sie sich über die wichtigsten Eckdaten informieren. Welche beiden Mannschaften spielen in diesem Match? Wer ist mein Partner-Schiedsrichter? Wann startet das Spiel? Und wo ist die Halle? Zusätzlich müsst ihr wissen, dass die Schiedsrichter untereinander sehr gut vernetzt sind und sich deswegen gegenseitig besondere Merkmale der Mannschaften zu spielen. Somit ist für die Refs niemandem unbekannt auf dem Feld. Ob Spieler oder Trainer, die Verhaltensweisen des Gegenüber sind ihnen schon bekannt. Egal ob Meckern, intensives Diskutieren nach dem Pfiff, Flopping oder andere spezielle Verhaltensweisen. Der Spielleiter weiss dank seiner Kollegen schon vorher die Macken einzelner Spieler aus der Mannschaft. Und diese Informationen werden Liga unabhängig unter allen Schiedsrichtern geteilt. 

Meist kommen die Schiedsrichter zusammen in die Halle und das nicht ohne Grund. Vor dem Spiel vereinbaren sie einen gemeinsamen Treffpunkt, bevor sie zur Halle fahren. Anschließend tauschen sie nochmals Informationen aus und entscheiden, worauf sie im Spiel besonders achten. 

Nachdem sich die Refs in ihrer zugeteilten Kabine umgezogen haben, erscheinen sie gemeinsam in der Halle. So signalisieren sie von vornherein eine Einheit und geben ein geschlossenes Bild ab. Am Kampfgericht stellen sie sich erst dem Kampfgericht und der Coaches vor, gepaart von ein paar Sätzen Small-Talk. Nachdem sie sich vergewissert haben, dass das Kampfgericht vollständig vorbereitet ist und auch der Spielberichtsbogen (seit der Saison 2022/2023 erfolgt die Erfassung digital) ausgefüllt ist, kontrollieren sie die Teilnehmenden Spieler und Coaches auf ihre Teilnahmeberechtigung. Kurz vor dem Spiel wird dann nur noch der passende Spielball ausgewählt und das Match kann mit dem Tip-off beginnen.

Während des Spiels:

Die Rollen auf dem Court sind unter den Offiziellen klar aufgeteilt unter der “führenden” (Lead) und “folgenden” (Trail) Position. Der Lead steht auf der Grundlinie, während sich der Trail auf der Höhe der Freiwurflinie positioniert. Beim Angriff auf den Korb wird der Schiedsrichter vor der Mannschaft zum Lead, während der nachfolgende Offizielle zum Trail wird. Diese Positionen wechseln sich immer wieder im Spiel an, je nachdem in welche Richtung sich die jeweiligen Mannschaften zum Korb bewegen. Die Seiten werden auch während des Spiels mehrmals getauscht, so wird verhindert, dass immer der gleiche Schiedsrichter die Situation einer Mannschaft beurteilt. Währenddessen müssen sie  nicht nur die Spieler ständig beobachten, sondern auch in sekundenschnelle eine Entscheidung fällen, ob gefoult wurde oder nicht.  Zusätzlich müssen die Refs die 24-Sekunden-Wurfuhr, die Spieluhr auf der Anzeigetafel, die Teamfouls, sowie die Grund- und Seitenlinie im Auge behalten. Auch die Coaches müssen im Blick behalten werden, denn sie könnten einen Spielerwechsel ankündigen oder unerlaubterweise die Coaching Zone verlassen. Alle diese Punkte können zu einer Unterbrechung des Spiels führen. Dabei werden sie durch das ebenfalls unparteiische Kampfgericht unterstützt. Die beiden Parteien stehen im Spiel über Handzeichen im ständigen Austausch. Diese bleibt vom Zuschauer tatsächlich meist unbemerkt. Ein klassisches Handzeichen ist zum Beispiel, wenn mit zwei Fingern auf das Handgelenk getippt wird. Das bedeutet, dass nur noch zwei Minuten Spielzeit im Viertel zu spielen sind. 

Es ist spätestens jetzt schon deutlich merkbar, dass die Aufgaben eines Schiedsrichters deutlich vielseitiger sind als ein einfacher Pfiff, um das nächste Foul zu entscheiden. Man darf dabei nicht außer Acht lassen, dass die Refs sich ständig in Bewegung befinden und sich im Gegensatz zu den Spielern nicht einfach mal auswechseln lassen können. Unter all diesen Aspekten ist es durchaus möglich, dass die Spielleiter nicht immer die richtige Entscheidung treffen, werden aber sehr schnell für Fehlentscheidungen beschimpft und ausgebuht.

Nach dem Spiel:

Der letzte Pfiff des Matches ist gefallen und damit steht ein Sieger fest. Anschließend klatschen sich die Schiedsrichter und Teams im Sinne der sportlichen Anerkennung ab. Danach wird der Spielberichtsbogen kontrolliert und ggf. Besonderheiten zum Spiel in den entsprechenden Feldern vermerkt. Anschließend müssen die Schiedsrichter den Bogen unterschreiben, somit bestätigen sie die Richtigkeit und Gültigkeit des Spielberichtsbogen.

Unterschiede zu den Spielen der kleinsten Basketballer:

Im Basketball gibt es für Kinder und Jugendliche bis zu einer bestimmten Altersgruppe erleichterte Regeln. Denn schließlich kann man nicht davon ausgehen, dass ein 7 Jähriger einfach einen Wurf in den Korb bei 3,04 m Höhe trifft, da tun sich ja manchmal die erwachsenen Spieler schwer. 

Normalerweise starten die Kinder durch die Schul-AGs in den Basketball. Wir haben davon aktuell eine AG an der Grundschule Markt Berolzheim und eine AG an der Senefelder-Schule Treuchtlingen. Der Ligaspielbetrieb fängt bei manchen Vereinen schon mit der U8, U10 oder wie bei uns mit der U12 an. Die Kinder spielen dort mit den erleichterten Regeln des Minibasketballs. Diese sind zum Beispiel:  eine niedrigere Korbhöhe, verringerte Spielzeit, kleinerer Ball (Größe 4-5) oder mehr Pausen.

Für die U14 wird dann nur noch mit kleineren Basketbällen (Größe 6) trainiert und gespielt. So steigert es sich auch bei der U16 nur noch auf einen Basketball in der Größe 7, sonst sind alle Regeln für die Jugendlichen nun identisch zum normalen Basketball wie in der deutschen Bundesliga. Und das müssen die Schiedsrichter auch bei jedem Spiel beachten.

Vergütung:

Für ihren Aufwand erhalten Schiedsrichter selbstverständlich eine Entschädigung. Für ihren Aufwand erhalten die Refs pro Spiel eine Kilometerpauschale und eine Spielgebühr (i. d. H. von 23€ in den Jugendligen bis zur U18 Bezirksoberliga). Die Vergütung wird dann durch die Qualifizierung für höhere Ligen angepasst.

Schulungen und Qualifikation:

Jeder Schiedsrichter-Anwärter wird für seine Aufgaben geschult. Ohne den Grundlehrgang wären die Abläufe, Regeln und Handzeichen auch nicht einfach so zu erlernen. Zusätzlich werden die Grundlagen und Änderungen einmal im Jahr für alle Schiedsrichter in einem entsprechenden Kurs wieder aufgefrischt.  

Allerdings darf nicht jeder Unparteiische sofort alle Ligen pfeifen. Dafür müssen Sie die Qualifikationen für höhere Ligen erweitern. So erhalten die Spielleiter beim Durchlaufen der entsprechenden Fortbildungen die höheren Lizenzen für z.B. die 1. Regionalliga. 

Weitere Informationen zu aktuellen Schulungen findet ihr hier: https://www.bbv-mittelfranken.de/index.php/aus-und-fortbildung-35 

Du möchtest deine Qualifikationen erweitern und als Schiedsrichter die Basketball-Ligen unterstützen? 
Dann wende dich an unseren Verein und wir unterstützen dich bei deiner Weiterbildung.
Hier geht es zu einer Schiedsrichter-Kampagne vom DBB